Zukunft gestalten für alle: Sozial. Ökologisch. Ökonomisch.

Foto: © AWO Bezirksverband Württemberg
Bezirksverband Württemberg: Der AWO-Ortsvereinstag im Mai 2023 war Familienfest und zukunftsweisender Impulsgeber.
Der AWO-Ortsvereinstag (OTA), der am 13.05.203 in Fellbach-Schmiden stattfand, war mit 222 Teilnehmenden einer der bestbesuchten in der Geschichte der AWO Württemberg. Der OTA bot nicht nur eine großartige Gelegenheit, um sich mit anderen zu vernetzen und frische Impulse für das eigene Engagement vor Ort zu erhalten, sondern war auch ein großes Dankeschön an alle Aktiven der AWO im Bezirk Württemberg. Geboten wurden spannende politische Impulse, bissige Satire zum Schmunzeln und Nachdenken, wertvolle Impulse die ehren- wie auch hauptamtliche Arbeit vor Ort, die angemessene Ehrung verdienter Mitglieder und Auszeichnung herausragender AWO-Projekte. Die Programmpunkte:
Impulsvortrag
Die Vortragende, Claudia Mandrysch, Vorständin AWO Bundesverband, erläuterte in ihrem Vortrag „Soziale und ökologische Nachhaltigkeit gestalten!“, welche Ideen und Positionen die AWO vertritt, um den unbestritten notwendigen ökologischen Wandel so zu gestalten, dass es nicht zu sozialen Verwerfungen kommt. Sie verdeutlichte, dass die AWO als Verband schon 2016 Beschlüsse zur Klimaneutralität fasste, diese seitdem umsetzt. „Auch der soziale Bereich muss seinen Beitrag leisten“, betonte sie. „Es geht aber auch darum, was jede*r einzelne leisten kann, indem er/sie sich auf das besinnt, was ihr oder ihm wirklich wichtig ist.“ Bedürfnisse wie Gemeinschaft, Sicherheit, Familie zu stillen, das sei in aller Regel ohne übermäßigen CO2-Ausstoß zu haben. Wenn man vor dem Abgrund stehe, sei ein Rückschritt ein Fortschritt. Sie appellierte, mehr Druck auf die Politik auszuüben, damit der Klimaschutz ernster genommen werde. Wie der Philosoph Soeren Kierkegaard wünschte sie sich „ein leidenschaftliches Gespür für das Potential“.
Ehrungen
Der OTA bietet immer auch eine Bühne, um verdiente Persönlichkeiten der AWO zu ehren – mit der Württemberger Paul-Hofstetter- Medaille. Nach einem Urgestein der AWO Württemberg benannt wird die Medaille vergeben für „besonderes Engagement und Einsatz für die Gemeinschaft“. Annemarie Ehrhardt wurde so gewürdigt vom OV Langenau. Dessen Weihnachtsfeier beherberge jährlich bis zu 500 Menschen, schwärmte Laudator Nils Opitz-Leifheit, Vorsitzender der AWO Württemberg. Marianne Blönnigen wiederum erhielt die Medaille für ihren bald 50-jährigen Einsatz in ihrem Ortsverein Bietigheim-Bissingen. Sie baute diesen an der Seite ihres Mannes mit auf – und ist noch dabei. Helmut Benke schließlich wurde ausgezeichnet, weil er nicht nur in seinem Ortsverein Ebersbach, etwa beim Camp der Fantasie, seit vielen Jahrzehnten aktiv ist, sondern auch im Kreisverband.
Verleihung der OTAs
Neu ins Leben gerufen wurden die „OTAs“. Die eigens entworfenen Glasskulpturen werden in drei Kategorien vergeben, sollen statt Personen besondere Projekte oder Angebote ehren. Über die Vergabe entscheidet kein Gremium – die Mitglieder stimmen ab. Den OTA der Kategorie „Bester Einsatz für die Gemeinschaft“ nahm die Kinderfreizeit des OV Heidenheim mit nach Hause. Dort erleben seit vielen Jahrzehnten Kinder Spaß und Gemeinschaft. Den OTA für den „nachhaltigsten Beitrag“ erhielt der Ortverein Ebersbach, der Fahrradständer installierte. So müssen Eltern ihre Kinder nicht immer mit dem Auto abholen. In der Kategorie „Beste gliederungsübergreifende Zusammenarbeit“ für Kooperationen zwischen verschiedenen AWO-Akteuren schließlich räumten der Ortsverein Murrhardt und das Jugendwerk ab: Sie belebten das Zeltlager am Ebnisee wieder.
Infostände
Neues erfahren oder seine Meinung mitteilen, das war an den Infoständen möglich – vom Jugendwerk und Ortsverein Fellbach, von AWO International, der AWO-Zeitung oder AWO-Akademie. Auch die Angebote der Denkfabrik waren weiterentwickelt worden – so stellte sich das Frauennetzwerk vor. Neu war ein digitales Schmankerl: Stände mit VR-Brillen. Damit konnten die Gäste in „virtual reality“, also künstliche Welten eintauchen, die Welt unter Wasser erleben oder über die Straßenschluchten einer Großstadt balancieren. Eine echte Herausforderung! Die Mitglieder der Ortsvereine Besigheim und Böblingen können das nun üben: Sie gewannen ein „VR-Event“.
Workshops
Aktiv werden konnten die Teilnehmer*innen auch bei den Workshops. Dort wurde gefragt, was junge Menschen an ehrenamtlichem Engagement reizt; vermittelt, wie Ortsvereine ein Angebot für Kinder und Jugendliche aufbauen können; diskutiert, wie der ökologische Wandel sozial gestaltet werden kann. Angebote, um in der Kommune Menschen anzusprechen, wurden seit der Denkfabrik weiterentwickelt. Dazu gehört eine Vortragsreihe, eine Willkommensveranstaltung oder ein Mehrgenerationenspaziergang. Die Workshoptitel lauteten:
- Ökologischen Wandel sozial gestalten
- Aus der Denkfabrik in die AWO: Wie OVs die von AWO-Engagierten entwickelten Angebote vor Ort einfach umsetzten können!
- Was reizt junge Menschen an ehrenamtlichem Engagement?
- Jugendangebote für alle: Wie Ortsvereine selbst ein Angebot für Kinder und Jugendliche aufbauen können!
Zu jedem dieser Vorhaben fand sich eine Gruppe zusammen: Über 20 Teilnehmende bekundeten Interesse, gemeinsam zur Tat zu schreiten.
Der Film
Unser Film gibt die Stimmung und die Inhalte des Tages bestens wieder. Einfach mal reinschauen.

