Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte

Die Theatergruppe „Migrant*innen mischen mit“ des Jugendmigrationsdienstes der AWO Hochsauerland/Soest führte das Stück „Nun sind wir hier!“ auf.
Auf ihrer 12. Sozialkonferenz im April 2023 diskutierte die AWO Möglichkeiten, Teilhabe in einer diversen Einwanderungsgesellschaft besser zu fördern, und positionierte sich in ihrer „Leipziger Erklärung“ zu verschiedenen Aspekten einer inklusiven Politik.
Rund 300 hauptamtlich Beschäftigte und Ehrenamtliche aus dem gesamten Verband analysierten kritisch den aktuellen Stand in Bezug auf wahrhafte Teilhabe und beleuchteten die Rolle der AWO – in ihrer sozialanwaltlichen Funktion ebenso wie im Rahmen von Einrichtungen und Programmen. In seinem Einführungsvortrag „Die Gesellschaft gemeinsam gestalten? Diversitätssensibilität – warum? wer? wie?“ erläuterte Prof. Dr. Karim Fereidooni von der Ruhr-Universität Bochum Bedingungen für Teilhabe, Aushandlungsprozesse um Partizipation und Verteilung sowie Ideen für Diversitätssensibilität und gab damit wichtige Impulse für die anschließenden Debatten. In sechs Workshops – unter anderem mit Prof. Dr. Havva Engin von der PH Heidelberg, Dr. Delal Atmaca, Geschäftsführerin von DaMigra, Serpil Midyatli, stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende, Prof. Dr. Theda Borde von der Alice Salomon Hochschule Berlin und Prof. Dr. Emra Ilgün-Birhimeoğlu von der IU Dortmund – befassten sich die Konferenzteilnehmenden mit unterschiedliche Dimensionen von Teilhabe: Partizipation von migrantischen Organisationen, Erziehung und Bildung, Parteipolitik und Diversität, Zugänge zum Gesundheitsbereich, soziale Gerechtigkeit sowie Ehrenamt. In ihrer aus den Debatten resultierenden „Leipziger Erklärung“ spricht die AWO sich klar für eine Gesellschaft aus, in der alle Menschen mit ihren Biografien und Geschichten in Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz zusammenleben.
„Nun sind wir hier!“ So lautete der Name des Stücks, das die Theatergruppe „Migrant*innen mischen mit“ des Jugendmigrationsdienstes der AWO Hochsauerland/Soest im Rahmen der Konferenz aufführte. Für die Darstellung mit Musik und Interview-Ausschnitten über die Grausamkeit von Krieg und Flucht, das Ankommen in Deutschland sowie Träume und Pläne für die Zukunft gab es viel Beifall.
Der gleichberechtigte Zugang zu Gesundheitsleistungen, die Repräsentation aller sozialen Gruppen in der Politik, aber auch die breite Beteiligung in ehrenamtlichen Strukturen sind Grundsätze, die gesellschaftlich verwirklicht werden müssen.
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Erklärung der 12. Sozialkonferenz
am 21.04.2023 in Leipzig: Migrationssozialarbeit der AWO - für Teilhabe und Gerechtigkeit in einer vielfältigen Gesellschaft

