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Innovativ und multiprofessionell

Die Expertin für Führung und Qualität in Kitas Dörte Mülheims (links) und die Absolventinnen freuen sich über den großen Erfolg des ersten Durchgangs des Qualifizierungsprogramms für neue Einrichtungsleitungen.

Die Expertin für Führung und Qualität in Kitas Dörte Mülheims (links) und die Absolventinnen freuen sich über den großen Erfolg des ersten Durchgangs des Qualifizierungsprogramms für neue Einrichtungsleitungen. Foto: © AWO Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe

Der Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe entwickelte ein modulares Qualifizierungsprogramm für neue Leitungen von Kindertageseinrichtungen.

Das Aufgabenfeld einer Einrichtungsleitung einer Kindertageseinrichtung befindet sich seit Jahren im Wandel. Die Rolle von Führungskräften in Kindertageseinrichtungen ist von entscheidender Bedeutung für die Qualität der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung. Angesichts der sich ständig verändernden Anforderungen und Herausforderungen in diesem Bereich ist es unerlässlich, dass Führungskräfte kontinuierlich qualifiziert und weiterentwickelt werden. Einrichtungsleitungen stehen vor vielfältigen Aufgaben, die weit über die rein administrative Leitung einer Einrichtung hinausgehen. Sie müssen nicht nur über fundiertes Fachwissen in den Bereichen Pädagogik, Entwicklungsförderung und Qualitätssicherung verfügen, sondern auch über ausgeprägte Führungs- und Kommunikationskompetenzen verfügen, um ein inspirierendes, unterstützendes und zukunftsfähiges Umfeld für Kinder, Familien und ihre Teams zu schaffen.

Die AWO OWL legt großen Wert auf die gezielte Entwicklung und Gewinnung von Führungskräften in den Kindertageseinrichtungen. Um die neu eingestellten Einrichtungsleitungen zu stärken, hat das Geschäftsfeld Kitas des AWO Bezirksverbandes OWL ein Qualifizierungsprogramm für neue Einrichtungsleitungen in den Kindertageseinrichtungen aus mehreren Bausteinen entwickelt, das insbesondere die Herausforderungen von Führungspositionen in den Blick nimmt. Der erste Durchgang des Programms hat im Dezember 2023 die Qualifizierung erfolgreich abgeschlossen.

Der Fachkräftemangel fordert innovative Lösungsansätze

Seit Langem verfolgt der Bezirksverband in seinen Kindertagesstätten die Strategie, auf multiprofessionelle Teams zu setzen. Diese Teams bestehen aus Fachkräften mit vielfältigen beruflichen Hintergründen, einschließlich sozialpädagogischer und nicht-pädagogischer Abschlüsse. Ihr gemeinsames Ziel ist es, eine bestmögliche Bildung, Erziehung und Betreuung anzubieten, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingeht. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Professionen können die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden. Darüber hinaus fördert die Vielfalt innerhalb des Teams kreative Lösungsansätze und trägt zu einem bereichernden Arbeitsumfeld bei.

Angesichts des Fachkräftemangels gewinnt die fachliche und personelle Führung in Kindertagesstätten zunehmend an Bedeutung. Es bedarf daher gezielter Maßnahmen zur Unterstützung und Weiterbildung der Führungskräfte sowie zur Gewinnung und Bindung qualifizierter Fachkräfte.

Die Einarbeitung von Einrichtungsleitungen in Kindertagesstätten und das neue Qualifizierungsprogramm

Die Einarbeitung neuer Einrichtungsleitungen und stellvertretenden Einrichtungsleitungen ist ein wichtiger Prozess, der grundlegend in das Aufgabenprofil eingeführt wird. Ein multiprofessionelles Team im Geschäftsfeld Kitas übernimmt zusammen mit erfahrenen Einrichtungsleitungen als Mentor*innen aktiv die Einarbeitung. Jede neue Einrichtungsleitung erhält dabei das Angebot des Mentorings durch eine erfahrene Kollegin oder einen erfahrenen Kollegen.

Zusätzlich zu diesem Einarbeitungskonzept spielen Mentoring, Reflexionsgespräche mit der zuständigen Fachberatung Pädagogik sowie Schulungen in administrativen Aufgabenfeldern eine wichtige Rolle. Frieda Kapik, HR Business Partnerin mit dem Schwerpunkt Personalentwicklung im Geschäftsfeld Kindertageseinrichtungen, betont die Notwendigkeit eines gezielten Qualifizierungskonzepts für Einrichtungsleitungskräfte im Umgang mit multiprofessionellen und stark heterogenen Teams. Kapik erklärt: „Alle Leitungskräfte sollten die Gelegenheit erhalten sich vor diesem Hintergrund zuallererst mit ihrer eigenen Führungsrolle auseinanderzusetzen.“

Im Jahr 2021 wurde im Geschäftsfeld Kitas mit der Erarbeitung eines neuen Qualifizierungsprogramms begonnen, das 2023 erstmalig durchgeführt werden konnte. An insgesamt 14 Seminartagen von Februar bis Dezember trafen sich etwa 15 neue Einrichtungsleitungen teilweise online, teilweise vor Ort im Haus Neuland in Bielefeld.

Die Durchführung hat die Expertin für Führung und Qualität in Kitas Dörte Mülheims übernommen. „Grundsätzlich sind vor allem Kompetenzen in der Selbstführung von Wichtigkeit: Die Kompetenz, Situationen und Interpretationen zu unterscheiden, mit den eigenen Glaubenssätzen positiv umgehen, moderne Führungsstile kennen und anwenden können, sich des eigenen Status bewusst sein und diesen positiv nutzen sind einige der Themen, mit denen sich die Kitaleitungen auseinandergesetzt haben“, erklärt die Expertin. „Auf der Basis einer persönlichen Souveränität kann dann auch das Team gut geführt werden. Hier stehen vor allem Qualitätsmanagement und lösungsorientierte Kommunikation sowie der Umgang mit neuen Fachkräften im Mittelpunkt. Die Einschätzung des Teams nach den persönlichen Führungsstilen fordert zum genauen Hinsehen auf und erfordert Strategien für die Mitarbeiter*innen und Teamentwicklung sowie des Umgangs mit Konflikten.“ Das Feedback der Teilnehmenden fiel im Nachgang rundum positiv aus: Einarbeitung, Begleitung und Qualifizierung neuer Einrichtungsleitungen hätten bei der AWO in OWL einen vergleichsweise höheren Stellenwert als bei anderen Trägern, was zu mehr Sicherheit im Umgang mit den eigenen meist stark heterogenen Teams führt. Auch die gegebenen Aufstiegschancen werden als hoch bewertet, denn viele neue Leitungskräfte hatten zuvor die Möglichkeit erhalten, sich zunächst als stellvertretende Einrichtungsleitung in die operative Tätigkeit einzufinden. Aufgrund des großen Erfolges des neuen Qualifizierungsprogramms und der Nachfrage gibt es Überlegungen einen weiteren Durchgang für neue Leitungskräfte anzubieten.