Begegnung auf Distanz

Das ZEIT-Projektteam mit den Beteiligten, Foto: © AWO Bezirksverband Weser-Ems
Der Bezirksverband Weser-Ems widmete sich im Forschungspro-jekt „ZEIT – Zusammen Erleben, Immersiv Teilhaben“ der Begeg-nung auf Distanz mit innovativen Technologien.
In die Arme nehmen, über den Kopf streicheln, die Wärme spüren: All das, was eine persönliche Begegnung mit geliebten Menschen so wertvoll macht, fehlt in Gänze auf Distanz. Das Forschungsprojekt „ZEIT – Zusammen Erleben, Immersiv Teilhaben“ setzt hier an und widmet sich möglicher und nötiger Sensorik wie Emotion im virtuellen Raum.
In dem Projekt mehrerer Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der AWO Weser-Ems wird erforscht, was es für Pflegebedürftige braucht, um in einer virtuellen Welt soziale Interaktivitäten akzeptieren und auch erleben zu können. Durch das Projekt können Menschen, die fern voneinander leben, zusammengebracht werden. Sodass gemeinsame Erinnerungen geteilt werden können. Geplant ist, dass sich in diesen Welten gleichzeitig mehrere entfernt lebende Personen treffen, miteinander interagieren und Erlebnisse teilen können.
Denn die Praxis weist aufgrund des demographischen Wandels und der immer schnelllebigeren Zeit die Vereinsamung einer wachsenden Zahl an insbesondere älteren Menschen aus. Auch wenn Soziale Medien eine Vielzahl von Möglichkeiten zur audiovisuellen Kontaktaufnahme geschaffen haben, fehlt es darin dennoch an taktilen und weiteren Reizen. In Reihen der Forschung, stehen eben diese physischen Interaktionen und emotionalen Aspekte der zwischenmenschlichen Kommunikation im Fokus. Wie gelingen in einem virtuellen Raum die Übertragung von Freude und Glück, Zufriedenheit, Unwohlsein und Stress, aber auch Berührungen wie Umarmungen? Das alles klingt sehr nach Zukunftsmusik, ist aber tatsächlich schon relativ weit fortgeschritten: Gespräche mit den eigentlichen Zielgruppen zu Anforderungen und Wünschen sind hinreichend geführt, Prototypen mit bewegungsübermittelnden Textilien und entsprechenden Heizelementen entwickelt, erste Proberunden in einer virtuellen, an die Bedarfe der Zielgruppe angepassten Welt wurden durchlaufen.
Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 1,8 Millionen Euro über eine Laufzeit von drei Jahren.