Kinderarmut

Kinderarmut

Der Einsatz der AWO gegen Kinderarmut in der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat die Situation vieler Kinder und Familien erheblich verschärft. Für arme Kinder bedeutet Corona ein erhebliches Entwicklungsrisiko.

Neben zusätzlichen finanziellen Belastungen und materiellem Mangel fehlen vielfach auch die digitalen Zugänge und Ausstattung, um adäquat bei der Bildung mitzumachen. Zudem brachen viele Infrastrukturen und Angebote für Familien vor Ort weg, sodass viele Betroffene bei der Unterstützung und der sozialen Teilhabe über lange Zeit sich alleine gestellt waren. 

Vor diesem Hintergrund setzte sich der AWO Bundesverband 2020 dafür ein, dass die Bedarfe armer Kinder und Familien in der Corona-Pandemie besser berücksichtigt werden. Über die Begleitung der Corona-Gesetzgebung, die Unterstützung gemeinsamer Appelle und die politische Kommunikation wurde immer wieder deutlich gemacht, dass arme Kinder und Familien mehr finanzielle und infrastrukturelle Unterstützung benötigen. 

Corona hat den Handlungsbedarf gegen Kinderarmut erneut unterstrichen. Die AWO wird sich daher weiterhin für eine einkommensabhängige Kindergrundsicherung, für den Ausbau der Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur und der Entlastung und Förderung von Familien in ihrer Vielfalt einsetzen.

Arbeitsmarkt Auswirkungen der Corona-Einschränkungen auf Träger und Nutzer*innen der Maßnahmen im Bereich Arbeitsmarkt und Übergang Schule-Beruf

Zum 16. März 2020 wurden alle bestehenden und geplanten Arbeitsmarktmaßnahmen für einen befristeten Zeitraum in Präsenzform gestoppt, die Durchführung konnte ausgesetzt bzw. in alternativer Form fortgesetzt werden. Von Nutzer*innen der Maßnahmen sowie Trägern war ein hohes Maß an Flexibilität gefordert. Auch nach der Öffnung vieler Maßnahmen in Präsenzform im Frühjahr bestanden weiterhin Herausforderungen für alle Beteiligten, die Maßnahme unter den neuen Bedingungen durchzuführen. Gruppen mussten verkleinert, neue Räume angemietet, Lernabläufe verändert werden.

In einigen Fällen konnte innerhalb kürzester Zeit auf „alternative Maßnahmedurchführung“ umgeschwenkt werden, das heißt, die Teilnehmenden konnten über digitale Angebote weiter erreicht werden. Dies funktionierte insbesondere bei Fort- und Weiterbildungen in Feldern, die auch vorher schon digital vermittelt werden konnten mit Zielgruppen, die über eine digitale Grundbildung und entsprechende Ausstattung verfügten. In anderen Fällen gelang dies nicht ohne weiteres. Viele Angebote, insbesondere für junge Menschen und vulnerable Zielgruppen benötigen persönliche Begegnungen zunächst für den Erstkontakt und den Beziehungs- und Vertrauensaufbau, später für eine intensive Begleitung. Eine Begleitung der Teilnehmenden wurde vielfach auf unkonventionelle Weise telefonisch oder mit viel Abstand in Einzelbetreuung geleistet. Auch wenn einige Nutzer*innen und Träger einen Digitalisierungsschub erfahren haben, konnten nicht alle davon profitieren. Vielfach fehlt die Ausstattung und ein über Grundkenntnisse hinausgehendes Know-How.

Erschwerend kam hinzu, dass viele Jobcenter und Arbeitsagenturen seit dem ersten Lockdown nur schwer zu erreichen sind, Betroffene haben dort Probleme Beratungsleistungen sowie Überweisungen in Maßnahmen in Anspruch zu nehmen. Dies brachte neue Herausforderungen für Träger, die vermehrt bei der Beratung gefragt waren und gleichzeitig auch unter zurückgehenden Zuweisungen in Maßnahmen zu leiden hatten. 

Der AWO Bundesverband stand auch im Jahr 2020 im engen Kontakt mit den Trägern und hat einen Erfahrungsaustausch unter den Betroffenen begleitet. Bei Gesprächen mit der Bundesagentur für Arbeit und Ministerien wurden die genannten Probleme aufgegriffen und Lösungen diskutiert.

Neue Wege in der Internationalen Jugendarbeit der AWO

Die Internationale Jugendarbeit in der AWO stand 2020 angesichts von Reisebeschränkungen und Gesundheitsschutzvorgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vor besonderen Herausforderungen. Der AWO Bundesverband unterstützte die Projektträger anhand von strukturierten Informationen zu Ausnahmeregelungen und Sonderausschreibungen der Förderer zu digitalen Projekten, gab Empfehlungen für die weitere Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen im Ausland und erarbeitete eine Toolbox „Jugendaustausch – international & digital“. Angesichts der Auswirkungen der Pandemie auf den Jugendaustausch formulierte der Bundesverband einen Appell an die Bundesregierung und die Förderer, internationale Kooperationen mithilfe einer flexiblen Unterstützung zu retten, die Förderrichtlinien an den digitalen Wandel anzupassen sowie neue Formate und pädagogische Konzepte für virtuelle Kinder- und Jugendbegegnungen und Fachkräfteprogramme anzuregen und zu fördern. Mit einer Special Edition „Virtueller Jugendaustausch“ reagierte der Bundesverband auf die neuen Bedarfe aus der Praxis und verlegte das jährliche Vernetzungstreffen in den digitalen Raum. Letzteres widmete sich den Bedingungen und Chancen virtueller Jugendbegegnungen, aber auch deren Grenzen. Zudem bot des den Teilnehmenden einen Raum zum Erfahrungsaustausch und zur Erprobung digitaler Tools.

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