Gemeinsam für gesundheitlichen Hitzeschutz
Beschreibung
Am 4. Juni 2025 fand der dritte deutsche Hitzeaktionstag statt. Initiatoren sind der AWO Bundesverband, die Bundesärztekammer, die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), die Deutsche Krankenhausgesellschaft, der Deutsche Pflegerat, der GKV-Spitzenverband und die Klima-Allianz Deutschland.
Wann & Wo
Information und Vernetzung
Der Initiative haben sich inzwischen über hundert weitere Institutionen und Verbände aus Deutschland und Österreich angeschlossen. An zahlreichen Orten sind Veranstaltungen und Aktionen geplant – zum Beispiel zur Information zum Hitzeschutz für Familien und ältere Menschen, zur Vernetzung von Einrichtungen und Vereinen sowie Fachforen zu verschiedenen Themen des Hitzeschutzes.
„Die Klimakrise ist ungerecht. Insbesondere diejenigen, die unterdurchschnittlich zu ihr beigetragen haben, leiden oft am stärksten unter den Auswirkungen. Gleichzeitig haben sie weniger Ressourcen, sich entsprechend zu schützen. Hier müssen wir deshalb gemeinsam aktiv werden!“, so AWO-Präsidentin Kathrin Sonnenholzner.
Hitze ist das größte durch die Klimakrise bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland. Sie kann für alle gefährlich werden, und das Risiko wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Doch das Bewusstsein für die Gefahren von Hitze und die Maßnahmen zum Schutz, insbesondere für gefährdete Personen, sind in der Bevölkerung und in der Politik noch unzureichend. Der Hitzeaktionstag soll einen Beitrag dazu leisten, das zu ändern. Aktuelle Informationen rund um den Hitzeaktionstag, geplante Veranstaltungen und alle diesjährigen Partnerorganisationen finden sich auf der Website des Hitzeaktionstags.
Politische Forderungen für ein hitzeresilientes Deutschland
Die Entwicklung, Umsetzung und Anpassung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit muss als verbindlicher Teil der Klimaanpassungskonzepte als kommunale Aufgabe gesetzlich verankert werden. Damit kommunale Hitzeaktionspläne wirkungsvoll umgesetzt werden können, bedarf es der finanziellen und personellen Unterstützung der Kommunen durch die Länder und den Bund sowie umsetzungsorientierter Vernetzungs- und Beratungsangebote. Der öffentliche Gesundheitsdienst kann hierbei als Knotenpunkt und steuernde Einheit wirken.
Die Akteure und Akteurinnen des Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesens erreichen Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Risiko und haben eine hohe Expertise zu gesundheitlichen Fragestellungen. Daher sollten sie auf allen Ebenen in die Entwicklung und Umsetzung von Hitzeschutzstrategien einbezogen werden. Nur so können Maßnahmen entwickelt werden, die bedarfsorientiert und praxisnah sind. Für ein verstärktes Engagement dieser Akteure und Akteurinnen bedarf es geeigneter Rahmenbedingungen.
Gesundheitlicher Hitzeschutz betrifft nicht nur den Gesundheits- und Pflegesektor, sondern viele Bereiche des täglichen Lebens – von der Kita über die Schule und den Arbeitsplatz bis hin zum Sportverein. Deshalb ist es notwendig, den Hitzeschutzplan für Gesundheit des Bundesministeriums für Gesundheit zu einer ebenen- und sektorenübergreifenden Gesamtstrategie für gesundheitlichen Hitzeschutz weiterzuentwickeln. Auch der gesetzliche Regelungsrahmen für gesundheitlichen Hitzeschutz muss sektorenübergreifend bewertet und kohärent angepasst werden. Neben dem Gesundheitsrecht gilt dies beispielsweise auch für die weiteren Sozialgesetzbücher sowie das Bau- und Arbeitsrecht.
Hitzewellen können zu Überlastungen führen und Kapazitätseinschränkungen in der Versorgung verursachen. Insbesondere der Schutz und die Reaktionsfähigkeit des Gesundheitssystems bei diversen Gefahrenlagen muss durch die Bundesländer in den Katastrophenschutz integriert werden. Dazu gehören die schnelle und flexible Anpassung der Versorgung in Krisen- und Katastrophensituationen, die Verbesserung der Reichweite von Warnmeldungen, die Verbesserung des Kenntnisstandes der Bevölkerung über extremwetterbedingte Gesundheitsgefahren sowie Präventions- und Schutzmöglichkeiten.
Vorausschauender und nachhaltiger gesundheitlicher Hitzeschutz beginnt mit der langfristigen Eindämmung der Klimakrise. Deutschland ist verfassungsrechtlich und durch internationale Abkommen verpflichtet, das Klima und damit die Menschen zu schützen. Dazu gehört es, das Gesundheitssystem klimaresilient, klimaneutral und nachhaltig weiterzuentwickeln. Deutschland befindet sich jedoch noch nicht auf Kurs. Für einen gesundheitsförderlichen und sozial gerechten Klimaschutz sind entschlossene Maßnahmen notwendig. Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommt und ein gesundheitsförderliches, langfristiges und sozial gerechtes Klimaschutzprogramm vorlegt.
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Hitzeaktionstag 2025
Die politische Kernforderungen für ein hitzeresilientes Deutschland als PDF