AWO besorgt nach mutmaßlicher Brandstiftung in Geflüchtetenunterkunft
Hintergrund des Brandes in Mecklenburg-Vorpommern sind mutmaßlich rechte Motive.
Der AWO Bundesverband blickt besorgt nach Mecklenburg-Vorpommern, wo mutmaßlich aus rechten Motiven ein Brand in einer Unterkunft ukrainischer Geflüchteter gelegt wurde. Dabei konnten sich alle Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen retten. Am selben Tag war bereits eine Hakenkreuz-Schmiererei an der vom DRK betriebenen Einrichtung aufgetaucht, was den Verdacht eines Zusammenhangs mit der gefährlichen Stimmungsmache extremistischer Gruppierungen verhärtet. Dazu erklärt Brigitte Döcker, Vorstandsvorsitzende des AWO Bundesverbandes:
„Auch wenn die Brandursache noch nicht abschließend geklärt ist, wurden beim Anblick des brennenden Hauses schmerzliche Erinnerungen an die Vorkommnisse in Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren wach. In der aktuellen multiplen Krise suggerieren manche Politiker*innen, die Schutzsuchenden seien das Problem und trügen die Verantwortung für die derzeitige Situation. Die Geschichte darf sich hier nicht wiederholen: Besorgt erinnern wir uns an die Strategie der Bundesregierung 1993, die nach einer Welle rassistischer und ausländerfeindlicher Gewalttaten im sogenannten „Asylkompromiss“ das Asylrecht einschränkte.“
Zugleich mahnt die AWO, dass Gewalt gegen Geflüchtetenunterkünfte kein „ostdeutsches Problem“ darstellt: Entsprechende Einrichtungen wurden im gesamten Bundesgebiet immer wieder zum Ziel rechtsextremistischer Anschläge. „Sicherheit und Schutz geflüchteter Menschen muss die höchste Priorität haben. Zugleich dürfen wir nicht zulassen, dass rechte Kräfte mit ihren Narrativen den Brand der Gefüchtetenunterkunft zum Anlass nehmen, die Gesellschaft weiter zu spalten,“ so Döcker abschließend.