Arm und sozial ausgegrenzt: AWO fordert mehr Wertschätzung und bessere Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige
Zielgerichtete Unterstützungs- und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige müssen endlich umgesetzt werden.
Der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt fordert die Bundesregierung auf, zielgerichtete Unterstützungs- und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige endlich umzusetzen.
Über 80% der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Durch die familiäre Pflegearbeit leiden die Pflegenden, meist Frauen, allerdings häufiger unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Überlastung, bürokratische Hürden, Isolation und finanziellen Belastungen durch Arbeitszeit- und Einkommensverlust.
Die AWO fordert, die im Koalitionsvertrag vereinbarte und dringend notwendige Umsetzung der besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf endlich voranzubringen. Beispiele sind die Ausweitung der Familienpflegezeit und die Einführung eines Familienpflegegeldes in Form einer Entgeltersatzleistung.
Dazu Kathrin Sonnenholzner, Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt: „Pflegende Angehörige und ihre Familien benötigen verlässliche und unkomplizierte Unterstützung im Quartier. Kommunen müssen im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge Verantwortung übernehmen und regelhafte Hilfen installieren. Notwendig sind kostenlose, flächendeckende Beratungs- und Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige“.
Vor diesem Hintergrund setzt sich die AWO für eine Nachbesserung der Pflegereform ein und fordert insbesondere den Ausbau und die Erleichterung des Zugangs zu Entlastungsangeboten wie Tagespflege, Kurzzeitpflege und niedrigschwellige Nachbarschaftshilfen sowie zu Rehabilitationsmaßnahmen für pflegende Angehörige