Spätestens seit Corona ist das Tabu behaftete Thema Einsamkeit in den gesundheits- und sozialpolitischen Fokus gerückt.
Einsamkeit macht krank
Statistische Erhebungen für Deutschland belegen, dass jüngere Menschen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren und Menschen im hohen Alter, vor allem wenn sie von Armut betroffen sind, überdurchschnittlich häufig unter einem Mangel an sozialen Bindungen leiden. Einsamkeit kann wehtun. „Einsamkeit mag vielleicht keine Krankheit sein, aber körperliche und psychische Erkrankungen wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Probleme oder Depressionen können die Folge sein“, so AWO-Bundesvorsitzende Brigitte Döcker im TUP-Sonderband "Einsamkeit - Facetten eines Gefühls".
An der Erkenntnis, dass eine als leidvoll erlebte soziale Isolation krank macht, daran besteht in der Wissenschaft heute kein Zweifel mehr. Im Verlaufe der Pandemie hat sich der Umgang gewandelt. Armut, Krankheit, Alter, Homeoffice, Leben nach der Flucht, Leben im Gefängnis, der Verlust von Erwerbsarbeit, die Bedeutung von Freundschaft, die Wichtigkeit von Quartiersarbeit - im TUP-Sonderband werden verschiedene Facetten von Einsamkeit benannt, analysiert und so diskutiert, dass ein angemessener Umgang mit dem Gefühl Einsamkeit möglich wird. „Denn klar ist“, betont Döcker, „Fühlen sich einzelne Menschen und ganze Gruppen dauerhaft ausgeschlossen und einsam, gerät auch das demokratische Miteinander in Gefahr.“
Der TUP-Sonderband kann hier im BELTZ-Verlag bestellt werden.
Kostenlose Leseproben
Folgende Texte stehen Ihnen hier als PDF-Dateien zur Verfügung:
- Inhaltsverzeichnis und "Einsamkeit: Facetten eines Gefühls" von Viktoria Schies und Berit Gründler
- "Warum Einsamkeit krank machen kann" von Manfred Spitzer
- "Gibt es in Deutschland eine Politik gegen Vereinsamung? Eine erste Bestandsaufnahme auf der Basis von Expert*innen-Interviews" von Janosch Schobin
- So lonely? Einsam trotz Digitalisierung. Der Blick auf Ältere und auf Digitalisierung während der Corona-Pandemie" von Anke Grotlüschen und Joshua Wilhelm
- "Resozialisierung auf dem Prüfstand", Interview mit Bernd Maelicke