Menschenrechtswidrige Verhältnisse
Sklaverei, Zwangsarbeit, Korruption: Nichts davon lässt sich mit den Werten des Jugendwerks der AWO vereinbaren. Allerdings lassen sich all diese Begriffe mit den menschenrechtswidrigen Verhältnissen rund um die Weltmeisterschaft (WM) 2022 in Katar in Verbindung bringen.
Die WM 2022 war ein dem Fußball unwürdiges Turnier. Es wurden so viele Gebote der sportlichen und politischen Fairness verletzt, dass es uns unverantwortlich erschien, an diesem Ereignis teilzuhaben.
Die FIFA nimmt für sich in Anspruch, Menschenrechte ernst zu nehmen. In einem Beschluss vom Mai 2017 erklärt sie: „Die FIFA ist bestrebt, innerhalb der Organisation und bei all ihren Tätigkeiten ein diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen." Nach Artikel vier der FIFA-Statuten zählt dazu die Ablehnung jeglicher Diskriminierung u. a. aufgrund von Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung.
In Katar ist Homosexualität gesetzlich verboten, es werden Frauen durch gesetzliche Regelungen stark benachteiligt und die individuelle Lossagung vom Islam wird als Kapitalverbrechen verfolgt. Die Entscheidung pro Katar ist daher mit dem Anspruch eines „diskriminierungsfreien Umfelds" auf keinen Fall zu vereinbaren.
Alternativangebot des Bundesjugendwerks
Während der Weltmeisterschaft vom 21. November bis 18. Dezember 2022 bot das Bundesjugendwerk in Zusammenarbeit mit seinen Mitglieds-Gliederungen zu jedem Spiel der deutschen Nationalmannschaft ein Alternativangebot an, welches den Boykott der WM mit sinnstiftenden Angeboten unterstützte und mit einer kritischen Perspektive auf Themen wie z. B. Kapitalismus, Arbeit, Herrschaft, Menschenrechte und LGBTQIA* verband. Dabei wurde besonders darauf geachtet, dass sich diese Kritik jeglichem antimuslimischen Rassismus verwehrte.
Impressionen davon finden sich auf unserem Instagram-Kanal.
An dieser Stelle auch nochmals herzlichen Dank an unsere Mitglieds-Gliederungen, deren Beiträge den Boykott erst ermöglicht und mit Sinn erfüllt haben.
Bis zum nächsten Boykott!