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15.06.2016 | Artikel

Stärkung des Mitgliederverbandes

Von: Jenny Weber

 

Am 22. April 2016 kamen erstmals Mitglieder aus Ortsvereinen, die Modellstandorte im Projekt „AWO aktiv vor Ort“ sind und hauptamtliche Unterstützende zum Austausch in der Spukvilla des AWO Kreisverbands Südwest in Berlin zusammen. Die Ortsvereine präsentierten ihre Projekte oder Ideen dazu, wie Arbeiterwohlfahrt das soziale Miteinander im Gemeinwesen fördern kann.
Die Ortsvereine treibt insgesamt die Frage um, wie die Zukunft der Arbeiterwohlfahrt als Mitgliederverband aussieht, wie mit dem Thema Mitgliederschwund umzugehen sei und wie sich die AWO für neue Zielgruppen öffnen kann. Zu lebendigen Diskussionen kam es deshalb im Anschluss an die fachlichen Impulse zu den Themen Quartiersentwicklung, Sozialraum und bürgerschaftliches Engagement von Dr. Christiane Schönknecht (gos Gesellschaft für Organisationsberatung in der Sozialen Arbeit mbH) und Gunnar Wörpel (Referent für bürgerschaftliches Engagement, AWO Bundesverband), die von Wolfgang Kleemann (Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik) moderiert wurden. „Das neue Ehrenamt ist da. Menschen engagieren sich heute gerne freiwillig um die AWO zu unterstützen, binden sich aber kaum durch eine Mitgliedschaft“ erläuterte Gunnar Wörpel und präsentierte Zahlen und Fakten aus dem kürzlich veröffentlichten Freiwilligensurvey 2014. Einig sind sich die Teilnehmenden hinsichtlich der Frage, dass man die Perspektive der Menschen vor Ort im Sozialraum einnehmen müsse und dass AWO sich öffnen solle als Plattform für verschiedene Engagementmöglichkeiten. Auch darüber, dass es hauptamtlicher Unterstützung bedarf, um eine aktive Ortsvereinsarbeit zu leisten und Menschen sich für die Aus- und Mitgestaltung des sozialen Zusammenhalts in ihrem Lebensumfeld generell interessierten.
Um die Vorhaben vor Ort weiterzuentwickeln wurde die Methode der kollegialen Beratung angewandt. Handfeste Tipps erhielt ein Ortsverein, der in der Flüchtlingshilfe aktiv ist und helfende Hände in diesem Bereich sucht. „Bisher haben wir einen Aufruf in unserem Mitteilungsblatt veröffentlicht oder Leute die wir kennen persönlich angesprochen“ berichtet der Vorsitzende. Ob man denn schon mal konkret definiert habe, was die Freiwilligen genau tun sollten, möchte die Gruppe wissen und verweist damit auf ein klassisches Instrument des Freiwilligenmanagements: das Aufgabenprofil.
Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Susanne Rindt (Abteilungsleitung Verbandsangelegenheiten, Engagementförderung und Zukunft der Bürgergesellschaft, Leitung Arbeitsprogramm zur Stärkung des Mitgliederverbands) bei den Anwesenden, die vor Ort eine hervorragende Arbeit mit außergewöhnlichem Engagement und viel Herzblut leisten.
Seit Herbst 2015 begleitet der AWO Bundesverband zwölf Ortsvereine, die sich für neue Aktivitäten und mehr sozialen Zusammenhalt im Quartier einsetzen. An allen Standorten wurden moderierte Projektentwicklungsworkshops durchgeführt. Das zweijährige Modellprojekt „AWO aktiv vor Ort“ wird unterstützt vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) und ist Teil eines Programms des Bundesverbandes, mit dem ein aktiver Beitrag zur Verbandsentwicklung, Mitgliedergewinnung und Engagementförderung in der AWO geleistet werden soll. In den kommenden Monaten haben die Modellstandorte die Möglichkeit, an Fortbildungsworkshops zu den Themen „Bürgerschaftliches Engagement im sozialen Raum“ und „Lebenslagen im Quartier und systemische Perspektive auf Organisation“ teilzunehmen. Die Ergebnisse des Projekts werden 2017 veröffentlicht.
Ziel des Modellprojektes ist es, den Mitgliederverband zu stärken und dabei an die traditionell starke Rolle der Ortsvereine als Anlaufpunkt im Gemeinwesen anzuknüpfen. Das soziale Miteinander in einem inklusiven Gemeinwesen zu fördern, gehört zu den wichtigen Anliegen der AWO.
Die Standorte im Projekt sind: Ortsverein Laudenbach, Bezirksverband Baden; Ortsverein Wendelstein, Bezirksverband Ober-Mittelfranken; Ortsverein Sachsenhausen, Bezirksverband Hessen-Süd; Ortsverein Stadtallendorf, Bezirksverband Hessen-Nord; Ortsverein Linz, Bezirksverband Rheinland; Ortsverein Sohren-Büchenbeuren, Bezirksverband Rheinland; Ortsverein Rastede, Bezirksverband Weser-Ems; Abt. Köpenick-Friedrichshagen, Landesverband Berlin; Ortsverein Lauscha und Ortsverein Stadtilm, Landesverband Thüringen; Ortsverein Rheurdt; Bezirksverband Niederrhein; Stadtverband Gladbeck, Bezirksverband Westliches Westfalen.

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