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14.06.2016 | Artikel

Bundesausschuss der AWO – Vorabend mit Integrationsbeauftragter Özoguz

Von: Mona Finder

 

Dem Bundesausschuss der Arbeiterwohlfahrt geht am Vorabend traditionell eine Veranstaltung voraus, die unterschiedliche Themen der AWO ins Zentrum stellt. Nach einem ereignisreichen Herbst 2015 und Winter 2016 ist für die Veranstaltung am 10. Juni 2016 die Frage handlungsanleitend: Wie geben wir den angekommen Menschen nach der Flucht in der Bundesrepublik eine Perspektive. Damit stellt sich der Vorabend ganz in das Zeichen des Themenjahres der AWO „Für Menschen nach der Flucht. Gemeinsam in Würde leben.“
Am vergangenen Wochenende tagten die 100 Delegierten des AWO Bundesausschusses in Berlin. Die Vorabendveranstaltung stellte das Thema Integration in den Mittelpunkt. Zu Gast war die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Aydan Özoguz. Nachdem der Präsident der AWO Wilhelm Schmidt die Delegierten willkommen hieß, betonte er, dass die AWO in der Flüchtlingsarbeit vor Ort unglaubliche Arbeit leiste und betonte: „Ein herzliches Dankeschön geht an die Ehren- und Hauptamtlichen, die dies alles ermöglicht haben.“
Es folgte ein Referat des AWO Vorstandsmitgliedes Brigitte Döcker zum Thema: Die AWO als Gestalterin von Integration. „Die AWO als eine Trägerin sozialer Arbeit vor Ort möchte und wird Integration gestalten“, erklärte Döcker gleich zu Beginn. Auch sie lobte das Engagement der vielen freiwilligen Helfer und zeigte sich erfreut, dass die Hilfsbereitschaft trotz aller Unkenrufe noch immer nicht geringer geworden ist. Am Ende ihres Vortrages, in dem sie auch einen Rückblick auf die Geschichte der AWO in Sachen Flüchtlingssozialarbeit gab und an den Beschluss der AWO zur Interkulturellen Öffnung aus dem Jahr 2000 erinnerte, betonte sie, dass die AWO sich auch weiterhin um die Integration bzw. besser noch um die Inklusion der neu zu uns gekommenen Männer, Frauen und Kinder kümmern werde. Gleichwohl gab sie zu bedenken, dass deren Inklusion in die bundesdeutsche Gesellschaft noch viele Jahre dauern wird.
Im Anschluss folgte der Auftritt der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung Aydan Özoguz. Diese begrüßte die Anwesenden mit dem Bekenntnis: „Ich wäre Freitagabend nicht in Berlin geblieben, wenn es nicht die AWO gewesen wäre.“ Auch sie lobt die AWO und dankt ihr für ihr Engagement in Sachen Flüchtlingsarbeit: „Die AWO ist ein Garant für die Aufnahme, Versorgung und Integration der Menschen.“ Zum Integrationsgesetz erklärte Özoguz: „Dieses Gesetz ist ein großer Schritt, denn damit bekennen wir uns per Gesetz zur Integration. Ich freue mich, dass wir diesen Schritt gehen können, auch wenn die Bestimmungen viele Kompromisse beinhalten. Dieses Gesetz gibt den Menschen die Möglichkeit, sich selbst zu helfen.“ Abschließend dankt Özoguz der AWO für ihre politische Begleitung - positiver wie auch kritischer Art.
Zu guter Letzt stand eine Podiumsdiskussion zum Thema Flüchtlingsarbeit an. Daran nahmen neben der Integrationsbeauftragten Özoguz, Uwe Hildebrandt (Bezirksgeschäftsführer AWO Westliches Westfalen), Susanne Storm (Ehrenamtliche AWO Berlin) und AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker teil. Der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler moderierte. Unter den Teilnehmenden herrschte große Einigkeit. So waren alle überzeugt davon, dass die Betreuung und Versorgung der vielen Flüchtlinge ohne die Hilfsbereitschaft und das Engagement der vielen Ehrenamtlichen nicht möglich gewesen wäre. Sie kritisierten das Tempo der Bearbeitung der Asylanträge und, dass dadurch die Menschen gezwungen seien, viel zu lange in den Notunterkünften untätig zu bleiben. Alle wünschten eine schnellere und großzügigere Klärung des Bleiberechts, damit den Geflüchteten eine echte Perspektive gegeben werden kann.

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