Innovation in der Pflege

Innovation in der Pflege

Innovation in der Pflege

Digitale Beratung, ein neues Qualitätssystem, Verbesserungen im Bereich Personal, Reform der Pflegeversicherung - 2021 war der Bundesverband vielfältig aktiv.

Die Arbeiterwohlfahrt engagiert sich für soziale Teilhabe und Selbstbestimmung älterer Menschen. Für diese vulnerable Gruppe gilt es, auf deren Bedürfnisse angepasst, vielfältige Unterstützungs- und Hilfsangebote anzubieten und weiterzuentwickeln. Daher setzt sich der AWO Bundesverband für die qualitative Neu- und Weiterentwicklung von Pflege ein und stößt Innovationen in der Pflege an.

Digitale Beratungsplattform

Schon früh hat sich der AWO Bundesverband gemeinsam mit den Landes- und Bezirksverbänden der AWO  auf den Weg gemacht, digitale Unterstützungsangebote für Menschen mit Pflegebedarf sowie ihre An- und Zugehörigen zu entwickeln. Das Erfolgsprojekt der Online-Pflege- und Seniorenberatung (www.awo-pflegeberatung.de), das 2011 an den Start ging, war im Jahr 2021 wichtiger denn je. Gerade durch die Kontaktbeschränkungen im Zuge der Pandemie war die digitale Beratungsplattform der AWO eine wichtige Informationsquelle, sowohl für Pflegebedürftige und ihre Angehörige als auch für Berater*innen und Interessierte. Insbesondere das Informationsblatt „Leistungen in Corona-Zeiten“ ermöglichte einen schnellen Überblick zu den gesetzlichen Sonderregeln.

Indikatorengestütztes Qualitätssystem

Weitere zentrale Anliegen der AWO sind die Qualität der Pflege und deren Transparenz für von Pflege betroffene Menschen sowie die Erschwinglichkeit von Pflege für alle bei angemessener Personalausstattung und tariflicher Bezahlung von beruflich Pflegenden.

Die AWO setzte daher ihre Arbeit an der Implementierung und Weiterentwicklung des indikatorengestützten Qualitätssystems in der Pflege fort. Durch die Mitarbeit in einschlägigen Gremien der Selbstverwaltung, durch stetige Informationsangebote sowie Fort- und Weiterbildungen trägt die AWO dazu bei, das neue Qualitätssystem in der Praxis umzusetzen und im Sinne der evidenzbasierten und auf Ergebnisqualität aufsetzenden Qualitätssicherung weiterzuentwickeln. Die Stärkung der Fachlichkeit und die Verzahnung von interner und externer Qualitätssicherung sind dabei ein zentrales Anliegen.

Verbesserung der Personalausstattung

In 2021 startete dann auch die lang erwartete Einführung eines bundesweit einheitlichen Personalbemessungsinstrumentes in der stationären Pflege. Die AWO setzt sich seit langem dafür ein und erhofft sich dadurch mittelfristig eine deutliche Verbesserung der Personalausstattung. Entsprechend begleitet die AWO die Einführung im Gesetzgebungsverfahren und die anschließende Umsetzung mit entsprechenden Forderungen und Aktivitäten. Die AWO fordert dabei vor allem die vollständige und konsequente Umsetzung des Personalbemessungsinstrumentes. Die AWO warnt aber eindringlich davor, dass durch die Umsetzung ohne eine Deckelung der Eigenanteile die Kosten für pflegebedürftige Menschen weiter stark ansteigen werden. Zudem hat die AWO eine themenspezifische Arbeitsgruppe eingerichtet, um länderspezifische Besonderheiten zu analysieren und entsprechende Forderungen abzuleiten und diese weiterzutragen.

Bessere Bezahlung von Pflegekräften

Die AWO begleitete daneben die im Jahr 2021 begonnenen ersten Schritte hin zu einer besseren Bezahlung von Pflegekräften durch Tarifverträge bzw. die Angleichung von Löhnen an regional übliche Entgeltniveaus. Neben der Begleitung des Gesetzgebungsverfahrens durch Stellungnahmen unterstützte die AWO ihre Gliederungen durch Information und Rückkopplung von Problem-Meldungen im ambitionierten Umsetzungsprozess, der mit einer ersten digitalen Tarifmeldung aller tarifgebundenen Einrichtungen im September startete. Schon seit langer Zeit fordert die AWO flächendeckende Tarifverträge für die Pflege.

Reform der Pflegeversicherung

All diese Verbesserungen kosten natürlich Geld, und die AWO setzte sich daher auch 2021 weiter für eine Reform der Pflegeversicherung ein, die Pflege für Menschen plan- und bezahlbar macht. Die AWO kritisierte insbesondere die von der alten Regierung eingeleitete „Pflegereform“, welche die drängenden Probleme in der Pflege nicht mit der gebotenen Tiefe und Konsequenz anging. Besonders problematisch sieht die AWO den anteiligen Zuschuss zu den Pflegekosten. Dieser Zuschuss wird sicherlich mit der Einführung zu einer Entlastung einiger pflegebedürftiger Menschen führen - mittel- bis langfristig werden die Kosten für Betroffene aber zwangsläufig wieder steigen. Es muss darum gehen, die Menschen solidarisch und paritätisch von Pflegekosten in Form der Eigenanteile zu entlasten und künftige Kostensteigerungen, wie etwa durch höhere Löhne für beruflich Pflegende, durch die Pflegekassen zu finanzieren und nicht allein den pflegebedürftigen Menschen sowie Ihren An- und Zugehörigen aufzubürden. Dafür braucht es weiterhin eine grundlegende Finanz- und Strukturreform der Pflegeversicherung. Dieses Ziel verfolgt die AWO gemeinsam mit den Verbänden des Bündnis für gute Pflege - ein breites Bündnis zentraler Akteure aus der Pflege. Im Rahmen des 10-jährigen Bestehens und mit Blick auf die neue Bundesregierung stellten die Akteure klare Forderungen.

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