AWO 1 plus 9

AWO 1 plus 9

Mit "AWO 1 plus 9" für eine sozial gerechte Gesellschaft

Der Bezirksverband Potsdam hat zur Bundestagswahl 2021 sein Programm „Ein Ziel - neun Forderungen“ aktualisiert.

Foto: Der Bezirksverband Potsdam auf "AWO MACHT Politik" Tour - hier in Rathenow

Solidarität, Gerechtigkeit, Gleichheit, Freiheit und Toleranz

Bereits mehr als ein Jahrhundert lang setzt sich die Arbeiterwohlfahrt für Menschen ein und gibt ihnen eine Stimme. Unser Handeln ist von fünf Werten bestimmt: Solidarität, Gerechtigkeit, Gleichheit, Freiheit und Toleranz. Mit unserem Programm „ein Ziel, neun Forderungen - für eine sozial gerechte Gesellschaft“ haben wir diese Werte mit unseren Erfahrungen aus der täglichen Arbeit als Wohlfahrtsverband verknüpft. Die Bundestagswahl im September 2021 nahmen wir zum Anlass, unser Programm zu aktualisieren und hörbar zu fassen. Auf mehreren Veranstaltungen luden wir im September 2021 die Direktkandidat*innen der demokratischen Parteien in den Wahlkreisen ein, um mit uns darüber zu diskutieren.

Schulgesundheitsfachkräfte

Zu den neun Forderungen gehören große und vielschichtige Aufgabenstellungen wie beispielsweise „Armut überwinden“ oder „Obdachlosigkeit verhindern“, aber auch ganz konkrete Vorhaben wie die bundesweite Einführung von Schulgesundheitsfachkräften. Der AWO Bezirksverband Potsdam hatte dazu in den vergangenen Jahren ein Projekt initiiert und als Projektträger erfolgreich umgesetzt. Obwohl durch die umfangreichen Evaluationen die positiven Effekte für die Gesundheit und die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen nachgewiesen werden konnten, beendete das Land den Einsatz zum Jahresende 2021. Immerhin: Wir freuen uns sehr, dass viele Kommunen einsprangen und die Finanzierung übernahmen.

Subsidiarität erhalten und stärken

Besonders zentral ist in unserem Programm „AWO 1 plus 9“ die Forderung, „Subsidiarität erhalten und stärken“. Das Subsidiaritätsprinzip ist ein demokratisches Grundprinzip und hat in Deutschland Verfassungsrang. Der dezentrale Aufbau Deutschlands zielt auf verantwortungsvolle Bürger*innen, Subsidiarität, Föderalismus und Solidarität. Der Begriff Subsidiarität besagt, dass der Staat im Verhältnis zur Gesellschaft nicht mehr, aber auch nicht weniger tun soll, als Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Die staatliche Regulierungskompetenz soll also so niedrig wie möglich und nur so hoch wie nötig gestaltet werden. Aufgaben zum Wohle der Bürgergesellschaft müssen in den Strukturen der Freien Wohlfahrtspflege erfüllt werden.

Wir sehen in unserer täglichen Arbeit Bestrebungen, dieses Subsidiaritätsprinzip auszuhöhlen und zu schwächen. Die nächst höhere Ebene zieht Kompetenzen und Entscheidungsbefugnisse an sich, obwohl damit der individuelle Blick auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort verloren geht.

Wir denken im Sinne unserer Gründerin Marie Juchacz sozial und demokratisch. Mit großer Sorge nehmen wir den steten Abbau des Sozialstaates und damit einer solidarischen Gemeinschaft wahr. Immer mehr Menschen, insbesondere Kinder, leben in Armut oder sind von Armut bedroht. Dies ist der Grundgedanke unseres Programmes. Wir wollen etwas bewegen und brauchen dazu auch die Hilfe der Politik - für eine sozial gerechte Gesellschaft.

Das bedeutet in Bezug auf eine Stärkung des Subsidiaritätsprinzip

  • Der föderale Aufbau des Gemeinwesens stärkt die Zivilgesellschaft und muss deshalb ausgebaut werden.
  • Grundversorgungsangebote wie die Sucht- und Schuldnerberatung sind für Kommunen rechtlich verpflichtend und müssen angeboten werden.
  • Es darf keine kurzfristigen Ausschreibungsverfahren mehr geben, sondern sichere Angebote für Ratsuchende.
  • Gestiegene Anforderungen der Beratungsleistungen müssen anerkannt und ausreichend finanziert werden.
  • Auf verpflichtende Eigenmittel durch die Träger muss künftig verzichtet werden. Der Dienst am Menschen und die Qualität der Leistung muss wieder im Mittelpunkt des Handelns stehen.

Empfehlen Sie diese Seite weiter:

Laden...

© 2024 AWO Bundesverband e.V...