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Für mehr Chancengerechtigkeit im Jugendaustausch!

Wie wird die Chancengerechtigkeit im Jugendaustausch gestärkt?

Die AWO und Jugendwerke der AWO organisieren jedes Jahr internationale Kinder- und Jugendbegegnungen sowie europäische Freiwilligendienste. Sie wollen damit insbesondere die jungen Menschen erreichen, die bisher keine Möglichkeiten hatten, an einem internationalen Projekt teilzunehmen. Unter dem Motto #JugendaustauschMitHerz engagieren sie sich für mehr Vielfalt und Chancengerechtigkeit im Jugendaustausch. Nicht ohne Grund!

 

Denn es sind zwar 63% aller Jugendlichen milieu-unabhängig daran interessiert, an organisierten Auslandsaufenthalten teilzunehmen (z. B. an internationalen Jugendbegegnungen, Freiwilligendiensten, Schulaustauschen oder Praktika). Jedoch machen Jugendliche ohne akademisch orientierten Bildungsweg den kleinsten Anteil der Teilnehmenden aus und sie sind gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil deutlich unterrepräsentiert. Zu diesem Schluss kam eine repräsentative Befragung im Rahmen der 2016–2018 durchgeführten Studie „Warum nicht? Studie zum internationalen Jugendaustausch: Zugänge und Barrieren“ (kurz: Zugangsstudie).

 

Jedoch zeigte die Zugangsstudie auch, dass Jugendliche ohne akademischen Bildungsweg in Jugendbegegnungsangeboten im Bereich der non-formalen Bildung durchaus entsprechend ihrem Anteil an der Bevölkerung erreicht werden. Daher ist es wichtig, dass internationale Begegnungsprojekte in der Kinder- und Jugendhilfe einen festen Platz haben.

 

Was haben die Werte der AWO mit internationalen Begegnungen zu tun?  

 

Internationale Begegnungen entsprechen den Interessen von Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus fördern sie auch ihre persönliche Entwicklung und ermöglichen ihnen, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln, die in einer globalisierten Welt wichtig sind. Die positiven Einflüsse von internationalen Begegnungen auf junge Menschen sind mehrfach wissenschaftlich belegt (eine gute Zusammenfassung von Forschungsergebnissen liefert z. B. der Reader Internationaler Jugendaustausch wirkt).

Die im Jugendaustausch erfahrenen Fachkräfte wissen um diese Wirkungen vor allem aus ihren praktischen Erfahrungen. Außerdem ist ihr Engagement oftmals in den Werten der AWO verwurzelt: Sie möchten den weniger privilegierten jungen Menschen die gleiche Chance geben, an einem Projekt im Ausland teilzunehmen.

Sie gestalten und begleiten die internationale Begegnung so, dass sich alle Teilnehmenden mit ihren individuellen Bedürfnissen in der Gruppe wiederfinden können. Sie erschaffene einen Rahmen, in dem die Teilnehmenden einander freundschaftlich und respektvoll begegnen, das Programm aktiv mitgestalten, Entscheidungen gemeinsam aushandeln und Konflikte konstruktiv lösen können. Die AWO Werte Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität finden hier ganz praktisch ihren Ausdruck.

Der AWO Bundesverband unterstützt diese Arbeit, indem er Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe pädagogisch und fördertechnisch berät und sich gegenüber den Förderstellen für gute Rahmenbedingungen für die Förderung und Umsetzung von internationalen Begegnungen in der Kinder- und Jugendhilfe einsetzt.

Welche Strategien und Angebote haben die Fach- und Förderstellen?

 

Die Fach- und Förderstellen der Internationalen Jugendarbeit sind bestrebt, ihre Programme für Zielgruppen, die bisher kaum bis gar nicht erreicht wurden, zugänglicher zu machen. Unter den Schlagworten Diversität, Partizipation und Inklusion formulieren beispielsweise das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) und die Nationale Agentur für das EU-Programm Erasmus+ Jugend, JUGEND für Europa, entsprechende Strategien, die Zugangsbarrieren für junge Menschen abbauen und Zielgruppen erweitern sollen.

Auch eine höhere Bezuschussung entsprechend ausgerichteter Projekte sind Teil dieser Strategien. Für eine aktive Vernetzung von Akteur*innen, die mit diesen Zielgruppen arbeiten, unterstützt das DFJW zudem deutsch-französische regionale Netzwerke „Diversität und Partizipation“.

Neben strategischen Ansätzen gibt es auch einen großen Fundus an konkreten Arbeitshilfen. Das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) hat beispielsweise einen Leitfaden entwickelt, um Vielfalt in allen Phasen des Projekts zu berücksichtigen, und daraus eine Checkliste erstellt. Sie ist Teil der „Diversity-Box“, einem Internetportal mit Beiträgen und praktischen Materialien zum Thema Vielfalt im Kontext internationaler Jugendbegegnungen.

Zusätzliche Infos und pädagogische Materialien

In der aktuellen Ausgabe des Newsletters #JugendaustauschMitHerz erhalten Sie zusätzliche Infos und pädagogische Materialien, die Ihnen helfen, ihre Kinder- und Jugendbegegnungen diversitätsbewusst und inklusiv zu gestalten.

 

 

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