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26.01.2016 | Pressemitteilung

AWO gedenkt Opfern des Nationalsozialismus

Von: Mona Finder

 

Der morgige 27. Januar ist der Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus. „Die unzähligen, menschenverachtenden Verbrechen des NS-Regimes dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Dieser Gedenktag zeigt uns, dass die Würde des Menschen, die Achtung der Menschrechte und das Leben in einer pluralistischen, demokratischen Gesellschaft Themen sind, für die die AWO auch in Zukunft entschieden eintreten wird“, erklärt der Präsident der AWO Wilhelm Schmidt. In diesem Jahr wird besonders der über 5.000 Kinder gedacht, die der an Schrecken kaum zu überbietenden sogenannten „Kinder-Euthanasie“ zum Opfer fielen. „Diese Taten machen noch heute fassungslos. Deshalb fordert die AWO eine breite gesellschaftliche Anstrengung, den alltäglichen Rassismus und die Diskriminierung von Minderheiten zu überwinden. Jedes Leben zählt gleich viel“, mahnt Schmidt.
Der sogenannten „Kinder-Euthanasie“ fielen im „Dritten Reich“ vornehmlich Kinder und Jugendliche mit körperlichen und geistigen Behinderungen zum Opfer. Viele von ihnen wurden ihren Familien entrissen und durch organisierte Tötung vernichtet. Dieses besonders dunkle Kapitel, infolgedessen weit über 5.000 Kinder mit Behinderung der Rassenideologie des Nationalsozialismus zum Opfer fielen und als „lebensunwertes Leben“ deklariert wurden, erschüttert bis in die Gegenwart. Die Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele stellt diese Opfer deshalb in den Fokus des diesjährigen Gedenktages.
Anlass des Gedenktages ist die Befreiung des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 vor nunmehr 71 Jahren. Besonders beeindruckend und emotional sind Schilderungen von Zeitzeugen. Nicht selten versuchten Eltern und Angehörige, sich dem Regime zu widersetzen und ihre Kinder zu schützen - oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens. In solchen Schilderungen ist der Kampf um Menschlichkeit und das Selbstverständnis, einander auch unter widrigen Bedingungen beizustehen, zum Greifen nahe und Mahnmal für unser tägliches Handeln. „Wir verneigen uns vor den Menschen, die ihr Leben und das ihrer Angehörigen, Freunde und Nachbarn riskiert haben, um verfolgte Menschen vor dem Tod durch das NS-Regime zu bewahren und gedenken ihnen in gleicher Weise. Sie sind für uns Mahnung und Ansporn, auch heutzutage klare Positionen gegen Rassismus, Verfolgung und Diskriminierung zu beziehen“, betont Wilhelm Schmidt abschließend.
Wilhelm Schmidt wird als Präsident der AWO auch dieses Jahr mit weiteren AWO Vertreterinnen und Vertretern an der zentralen Veranstaltung des Landtages Brandenburg und der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg teilnehmen. Im Andenken an die verfolgten, ermordeten, und in Sachsenhausen inhaftierten Mitglieder der AWO wird am AWO-Mahnmal im ehemaligen Kommandanturgarten ein Kranz niedergelegt. Im Anschluss wird Wilhelm Schmidt am zentralen Gedenkort „Station Z“ im Namen der AWO allen Opfern des Nationalsozialismus gedenken.

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