AWO Bundesvorständin besuchte Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe

© AWO Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe
Die Arbeit für die Menschen vor Ort ist es, was die AWO ausmacht. Hier in den Regionen schlägt das sprichwörtliche Herz der Arbeiterwohlfahrt – hier passiert soziales Engagement im Haupt- und Ehrenamt wie seit über 100 Jahren, hier entsteht aber auch der Wandel, der Entwicklung für die Zukunft bringt.
Auch deshalb war die Vorständin des AWO Bundesverbandes, Claudia Mandrysch, in der vergangenen Woche bei der AWO OWL, um sich ein Bild von den vielfältigen Aktivitäten und den regionalen Projekten des Bezirksverbands zu machen. Im Rahmen des Besuchs fand eine Gesprächsrunde mit ihr, der Präsidiums- und Aufsichtsratvorsitzenden Angela Lück, dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Euler und den Geschäftsfeld-Leitungen der AWO OWL statt.
Der Austausch: intensiv und ungeschönt
Die aktuellen Herausforderungen waren genau so Thema wie die mitunter angespannte Lage der Sozialwirtschaft: Fachkräftemangel, die steigenden Kosten und der zunehmende Druck auf soziale Dienste wurden eingehend diskutiert. Einig waren sich alle: diese Herausforderungen werden nur mit gemeinsamen Anstrengungen und kreativen Lösungen gemeistert werden können. Die AWO OWL kann hier ganz praktisch von eigenen Erfahrungen berichten, denn in den AWOs der Region passieren intensive Transformations- und Organisationsentwicklungsprozesse. In der Beschäftigung mit Zukunftsthemen hinterfragen und überprüfen die Beteiligten die eigenen Strukturen, um neue Entwicklungen und positive Veränderungen anzustoßen.
Dem Fachkräftemangel begegnen
Claudia Mandrysch erlebte beispielsweise in der Kindertageseinrichtung Helpup in Oerlinghausen das Konzept „Multiprofessionelle Teams“. Durch den Einsatz von Mitarbeitenden unterschiedlicher Professionen wird dem Fachkräftemangel aktiv begegnet: Personen mit pädagogischen und nicht-pädagogischen Hintergründen finden sich zu einem Team zusammen, das die vielfältigen Aufgaben einer Kindertageseinrichtung durch Expertise in diversen Bereichen abdeckt. Pädagogischen Fachkräften bleiben so mehr Kapazitäten für die Arbeit am Kind. Das Konzept wird von den Einrichtungen des Bezirksverbandes flächendeckend umgesetzt.

ListenUp
Zurück in der Geschäftsstelle in Bielefeld stellte Jessica Winkler, die Leitung der Stabsstelle Bürgerschaftliches Engagement das neue Demokratieförder-Projekt „ListenUp – Jetzt sind wir dran!“ der Freiwilligenakademie OWL vor: Geschulte Freiwillige kommen dabei mit jungen Menschen in den Kinder- und Jugendeinrichtungen ihres Bielefelder Stadtteils zusammen und entwickeln gemeinsam Ideen, was politische Teilhabe bedeutet und wie sie aussehen kann.
KiwiBI
Zuletzt ging es noch ins Bielefelder Familienzentrum Lohmann-Carree, um dem dortigen KiwiBI-Treff beizuwohnen. In diesen kostenlos verfügbaren Familientreffs, die es mittlerweile in 18 Stadtteilen Bielefelds gibt, werden Familien mit Kindern im Alter zwischen 0 und 3 Jahren durch bürgerschaftliches Engagement beim Start ins Elternsein und Familienleben unterstützt. KiwiBI bietet auch Willkommensbesuche von freiwillig Engagierten an. Das Angebot im Rahmen der „Frühen Hilfen“ gibt es seit 2014.
Engagement und Innovationskraft
Claudia Mandrysch betonte die Bedeutung der regionalen Verbände für die Umsetzung der nationalen Ziele der Arbeiterwohlfahrt und hob die Rolle des Bezirksverbands bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten in der Region hervor, die direkt auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort zugeschnitten sind. Sie sagt: „Es war beeindruckend zu sehen, mit wie viel Engagement und Innovationskraft die Kolleginnen und Kollegen in Bielefeld ihre Arbeit angehen. Die Sozialwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, aber es sind gerade die lokalen Akteure, die mit ihren Ideen und ihrer Leidenschaft maßgeblich zur Stabilisierung und Weiterentwicklung der Wohlfahrtpflege in Deutschland beitragen. Thomas Euler, Vorstandsvorsitzender der AWO OWL, ergänzte: „Der Besuch verdeutlichte einmal mehr, dass ein intensiver Austausch zwischen Bundes- und Regionalebene notwendig ist, um die Herausforderungen der Sozialwirtschaft in Deutschland gemeinsam zu meistern.“