Ereignisse

Gründung des Deutsch-Ausländischen Jugendwerkes als Tarnorganisation

17. März 1933 (bis 1936)

Der Hauptausschuss der Arbeiterwohlfahrt gründet eine Tarnorganisation zur Hilfe für Verfolgte, Inhaftierte, Emigrierte und deren Familien und stattet diese Organisation mit einem namhaften Geldbetrag aus.

Durch die prominente Vorstandsbesetzung (Elsa Brändström als Vorsitzende und Elisabeth de Morsier als stellv. Vorsitzende) kann der Verein bis zur Verausgabung der Mittel in 1936 unangetastet durch die Nazis arbeiten. So werden mehrere Hundert wertvoller Pakete an Familien Verfolgter versandt, Erholungsaufenthalte für Kinder und Haftentlassene durchgeführt und bis Ende 1935 ein Kindergarten in Berlin-Reinickendorf unterhalten, in dem fast ausschließlich jüdische Kinder betreut werden.

Auflösung und Verbot des Immenhofes

5. März 1933

Unter polizeilicher Begleitung lässt das Hauptjugendamt der Stadt Berlin die auf dem Immenhof untergebrachten weiblichen Jugendlichen abtransportieren. Die Kinder dürfen zunächst noch dort bleiben. Der Immenhof geht in den Besitz der NSDAP, Amt für Volkswohlfahrt, über.

Besetzung des Büros des Hauptausschusses der AW

12. Mai 1933

Die Geschäftsstelle des Hauptausschusses wird zunächst von SS-Leuten aufgesucht, die Auskünfte einholen (Anschluss an die NSV). Dann erscheint ein Beauftragter der Deutschen Arbeitsfront, Herr Kabitz, der die Geschäftsführerin Lotte Lemke des Hauses verweist und die „Leitung der Arbeiterwohlfahrt“ übernimmt. Vorsorglich war schon vorher in der Großbeerenstraße ein Ausweichbüro gemietet worden. In diesem Zimmer treffen sich täglich nach Dienstschluss der gleichgeschalteten Geschäftsstelle die verantwortlichen Mitarbeiter und beraten Gegenmaßnahmen zu den von Kommissar Kabitz herausgegebenen Anweisungen. Überall im Lande vollzieht sich der gleiche Vorgang wie in der AW-Zentrale: Geschäftsstellen werden besetzt, die Bankkonten beschlagnahmt, die Heime und Einrichtungen in Besitz genommen. Viele der führenden Persönlichkeiten müssen ihre Sicherheit in der Emigration suchen, viele kommen in Gefängnisse und Konzentrationslager; viele kehren nicht wieder zurück.

Emigrantenhilfe in Saarbrücken

Mai 1933 (bis Januar 1935)

Bis zur Saarwahl im Januar 1935 können regelmäßig vom Saarland aus Zuwendungen an Mitglieder und deren Familien in Deutschland organisiert werden. Diese Aufgabe wird von frühen Exilanten (Spitzengenossen aus Partei und AW - Marie Juchacz) in Zusammenarbeit mit der AW des Saargebietes gesteuert. 

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Café in Saarbrücken

Das von Marie Juchacz gegründete Café ist eine Mischung aus Wärmestube, Volksküche und Auskunfts- und Beratungsstelle. Es bietet außerdem Arbeitsplätze für Emigranten. So arbeitet z. B. auch Johanna Kirchner hier mit.

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