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07.10.2015 | Pressemitteilung

AWO fordert Sozialangebote schon in Erstaufnahmeeinrichtungen

Von: Stefan Hoffmann

 

„Wir müssen eine Brücke bauen zwischen der Situation der Erstaufnahme und der langfristigen Integration der Geflüchteten in die gesellschaftliche Normalität“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler anlässlich der Berufung Peter Altmaiers zum Flüchtlingskoordinator und Chef des neu eingerichteten Stabs „Flüchtlingspolitik“ im Kanzleramt. „Dabei müssen vor allem unter der Einbeziehung von Fachleuten Konzepte für die besonders Schutzbedürftigen, wie Frauen und Kinder entwickelt werden“, fordert Stadler und ergänzt: „Die geflüchteten Menschen benötigen mehr als nur eine gute Unterbringung. Angebote, wie mobile Frauen-Beratung oder durch Kitas organisiert Spielgruppen müssen schon in den Erstaufnahmeeinrichtungen zur Verfügung stehen.“
Die Begleitung der nach Deutschland Geflüchteten stellt eine große Herausforderung dar. Viele Menschen – hauptamtliche wie ehrenamtliche – leisten jeden Tag eine unermesslich wertvolle Arbeit, insbesondere in den Aufnahmeeinrichtungen. Sie lassen sich von der großen Herausforderung nicht abschrecken, sondern packen an und helfen. Auch die AWO unterstützt mit Aufnahmeeinrichtungen und unzähligen Ehrenamtlichen die Geflüchteten dabei, ein erstes Ankommen in Deutschland zu bewältigen. Ziel ist es, die Geflüchteten dabei zu begleiten und zu unterstützen in der Mitte der Gesellschaft anzukommen, Teil ihres Sozialraums und des gesellschaftlichen Lebens zu werden. Deshalb müssen alle bestehenden und alle bewährten Einrichtungen und Dienstleistungen wie zum Beispiel Kitas, Schulhorte und Beratungsstellen für diese Menschen geöffnet werden. Voraussetzung dafür ist aber auch eine schnellstmögliche entsprechende Qualifizierung und Weiterbildungen der Beschäftigten dieser Einrichtungen.
Aus Sicht der AWO verfügt die Bundesrepublik über ein gut ausgeprägtes System sozialer Dienstleistungen im bewährten Zusammenspiel aus öffentlicher und freier Wohlfahrtspflege. Diese Strukturen sind gut vernetzt und vor allem flächendeckend in der gesamten Bundesrepublik vorhanden, beschreibt Stadler den entscheidenden Vorteil des Wohlfahrtssystems. So würden sowohl in städtischen wie auch in ländlichen Regionen die Einrichtungen und Dienste der Wohlfahrtspflege aktiv die Integration der geflüchteten Menschen in die Gesellschaft mitgestalten. „Es braucht den Willen, unsere Gesellschaft in all ihren Bereichen zu öffnen und Menschen aller Herkunft teilhaben zu lassen“, ist der AWO Bundesvorsitzende abschließend überzeugt.

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