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04.12.2015 | Pressemitteilung

AWO fordert entschlosseneres Handeln gegen rassistisch motivierte Gewalt

Von: Stefan Hoffmann

 

Angesichts der dramatisch angestiegenen Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte ruft die AWO zum entschlossenen Kampf gegen rassistisch motivierte Gewalt auf. „Die gesamte Gesellschaft ist gefordert, um dieser erschreckenden und beschämenden Entwicklung etwas entgegen zu setzen. Jeder Einzelne kann etwas tun“, ist AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker überzeugt. Laut einer aufwendigen Recherche der Wochenzeitung DIE ZEIT gab es in diesem Jahr bereits 222 schwere Angriffe auf Unterkünfte von geflüchteten Menschen, in 104 Fällen wurden Menschen dabei verletzt. Insgesamt gab es bis November dieses Jahres bereits 747 Straftaten, dazu gehören auch Schmierereien gegen Flüchtlingsunterkünfte.
Genauso erschreckend sind die geradezu lächerlichen Aufklärungsquoten. So wurden bei den 222 schweren Angriffen erst zwölf Fälle zur Anklage gebracht. „Das wirkt wie eine Bankrotterklärung des Staates. Alle Menschen in Deutschland haben ein Recht auf Schutz des Staates. Das gilt erst recht für die Menschen, die bei uns Schutz suchen“, kritisiert Döcker. Polizei und Staatsanwaltschaften müssen entschlossen die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, um Menschen und Wohnhäuser zu beschützen. Dazu zählen Sicherheitsmaßnahmen wie Objektschutz und Überwachungskameras. Darüber hinaus ist die Zivilgesellschaft gefordert, wachsam zu sein und vor Ort deutlich zu machen, dass sie Gewalt gegen Menschen nicht duldet. „Alle müssen sich fragen, wie sie dazu beitragen können. Wenn Hetzreden gegen geflüchtete Menschen zugelassen werden, fühlen sich Brandstifter erst recht ermutigt, ihre abscheulichen Taten zu begehen“, mahnt Döcker abschließend.

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